Morddrohung gegen antifaschistischen Redakteur

geschrieben von Bundesausschuss

26. September 2013

 

Die Redeaktion der Internetzeitung SeeMoz aus Konstanz bekommt immer wieder Post mit Drohungen von Nazis. Die Redaktion beschäftigt sich in ihren Beiträgen immer wieder mit der Naziszene im Raum Bodensee. Seit einigen Wochen sind es nicht nur mehr Briefe und Mails, die bei der Redaktion eintreffen, sondern der Ton hat sich deutlich verschärft. Waren es früher Beschimpfungen und Diffamierungen sind es jetzt Morddrohungen.

„Matthias Erzberger ging spazieren im Schwarzwald, Kurt Eisner, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Walter Rathenau bekamen ebenso die Luft nicht und die anderen Mitläufer  lernten auch nicht, nein, sie alle eilten zu Jahwe, Marx und Sigmund Freud. Deswegen achtet auf Eure Gesundheit. WIR sind immer dabei, ob beim Spaziergang, in der Kneipe, im Urlaub, hinten wie vorne, wir werden Euch das Fürchten wieder beibringen und das gesunde Leben!“

Diese Mail wurde von einem Absender mit der Adresse >safari4711@live.ca<  verschickt. Die Adresse verdeutlicht noch einmal die Drohung. Safari ist eine Großwildjagd, bei der Tiere oft nur aus Spaß getötet werden, 4711 ist der Name eines Parfüms, dieser Nummer steht dafür, dass alle die Mörder sein können.

Es gingen aber auch namentlich gezeichnete Drohungen ein. Günter Deckert, ehemaliger Bundesvorsitzender der NPD, schreibt an den Redakteur Holger Reile: „Aber, aber Herr Reile, warum wandern sie nicht aus, die Türkei, Rumänien, Kongo usw. lassen grüßen.“

Anlass dieser Hetz- und Mordmails ist ein Artikel über den stellvertretenden Kreisvorsitzenden der NPD Konstanz-Bodensee Armin Schrott. Seit seinem Beitritt zur NPD 1995 entwickelte er sich immer mehr zur treibenden Kraft der Naziszene in Süddeutschland. Wie gut er vernetzt ist, zeigen jetzt die vielen Mails, die die Redaktion von SeeMoz erreichen.

Unsere Solidarität gilt dem bedrohten Redakteur Holger Reile.