Erläuterungen zum Bundeskongress

geschrieben von Cornelia Kerth und Axel Holz

12. April 2016

In einem Schreiben an die Landes- und Kreisvereinigungen erläuterten Cornelia Kerth und Axel Holz den Ablauf und die Intention des außerordentlichen Bundeskongresses

 

Liebe Kameradinnen und Kameraden,

 

vom 27. bis 29. Mai werden wir in Bochum einen außerordentlichen Bundeskongress zum Thema „Erinnerungsarbeit und Geschichtspolitik“ durchführen.

 

Wir hatten beim letzten Kongress in Frankfurt beschlossen, zu diesem Thema eine Konferenz zu veranstalten. Der Bundesausschuss hat sich zu einem a. o. Bundeskongress entschieden, um dem Thema im Leben unserer VVN-BdA das nötige Gewicht zu verleihen.

 

In einer Zeit, in der wir bereits weitgehend ohne die lebendige Erinnerung unserer ZeitzeugInnen gegen die Historisierung und Musealisierung der Geschichte von Verfolgung und Widerstand ankämpfen müssen, ist es von grundlegender Bedeutung Konzepte zu entwickeln, mit denen wir ihre Erfahrungen in der Gegenwart fruchtbar machen können. Dabei geht es keinesfalls „nur“ um den Blick auf die Geschichte, vielmehr können wir selbst daraus Kraft und Mut schöpfen für die aktuellen Auseinandersetzungen und sollten diese Möglichkeit auch möglichst vielen anderen eröffnen.

 

Gerade angesichts der erschreckenden rassistischen Mobilisierungen, der Wahlerfolge der AFD und der Verniedlichung von Randalierenden und Rechts-WählerInnen als „besorgte Bürger“ und autoritärer Politik-Konzepte ist es notwendig die Geschichte von Verfolgung und Widerstand  zum Teil des „Alltagswissens“ werden zu lassen. Aber wie können wir das schaffen, besonders dort, wo es keine Überlebenden mehr gibt?

 

Unser Kongress beginnt am Abend des 27. Mai um 19 Uhr mit dem Einstieg in die Problemstellungen, die wir zu bearbeiten haben. Dazu gehört eine Präsentation zum Thema „NS-Geschichte im Internet“.

Ab 21 Uhr kann der Austausch in gemütlichem Beisammensein, das die KameradInnen aus NRW für uns vorgesehen haben, weitergeführt werden.

 

Am Samstag, dem 28. Mai beginnen wir mit dem Sammeln von Themen, mit denen wir uns in der Erinnerungsarbeit und Gedenkpolitik auseinandersetzen müssen und nach unseren Möglichkeiten diese zu bearbeiten. Wo gibt es besondere Herausforderungen? Welche besonderen Kompetenzen haben wir? Wo müssen wir uns vielleicht noch Kompetenz aneignen? Wie?

 

In mehreren Sitzungen haben sich Bundesausschuss und die in Oktober neu gegründete Bundeskommission Erinnerungsarbeit und Geschichtspolitik mit diesen Fragen beschäftigt und die Ergebnisse werden in die Debatten einfließen. Diese finden aber nicht vorwiegend im Plenum statt, sondern – wie schon beim BuKo in Frankfurt – in einem alle einbeziehenden Prozess mit dem schönen Namen „World Café“. In diesem Rahmen werden auch die zum Kongress ggf. vorliegenden Anträge bereits mit diskutiert.

 

Natürlich haben sich in den letzten Jahren schon vielerorts Kameradinnen und Kameraden Gedanken gemacht und nach neuen Wegen für unsere Erinnerungs- und Geschichtsarbeit gesucht – und dabei auch schon tolle Projekte entwickelt. Und zum Glück sind wir nicht die einzigen, die daran arbeiten, die Erinnerung wach zu halten, auch außerhalb der VVN-BdA sind „zukunftsfähige“ Formen der Geschichtsaneignung und -vermittlung entstanden.

 

Ein „Markt der Möglichkeiten“ soll uns allen am Samstag Nachmittag Gelegenheit geben, solche neuen Formen und Methoden unserer Erinnerungsarbeit und unserer Beiträge zur Geschichtspolitik kennenzulernen. Die Anforderung an Projekte, die dort in wiederkehrenden Präsentationen vorgestellt werden sind, dass sie handlungsorientiert und innovativ sind und sich als erfolgreich erwiesen haben. Näheres dazu entnehmt bitte dem Blatt „Bewerbung für Projekte zum Markt der Möglichkeiten“, das bis zum 28. April zurückgesandt werden sollte.

 

Am Sonntag, dem 29. Mai wird es noch eine Runde geben, in der Interessen- und/oder Regionalgruppen  besondere Fragestellungen diskutieren können, bevor dann die abschließende Diskussion vorliegender Anträge und deren Abstimmung als letzte Punkte auf der Tagesordnung stehen.
Der Kongress findet in Bochum im Jahrhunderthaus statt, dem Sitz der IG Metall. Adresse: Alleestraße 80, 44793 Bochum. (http://www.duempel.com/bochum.php)

 

Zum Bundeskongress haben wir auf unserer Homepage eine eigene Seite eingestellt, auf der Ihr Euch stets über den neuesten Stand informieren könnt:

http://vvn-bda.de/category/bundeskongress2016/

 

Delegierte sind in der Regel die zum letzten ordentlichen Bundeskongress 2014 gewählten Delegierten. Kreisvereinigungen, die neue Delegierte wählen wollen, können dies tun und müssen das dem Bundesbüro schnellst möglich melden.

Der Delegiertenbeitrag beträgt 40 € pro Person.

 

Gastdelegierte können ebenfalls angemeldet werden.

 

Um Unterkunft müssen die Delegierten sich selber kümmern, sofern dies nicht durch die Kreis- oder Landesvereinigung erfolgt. Da gleichzeitig mit dem a. o. Bundeskongress in Bochum auch eine große Messe stattfindet, solltet Ihr Euch mit der Hotel-Buchung beeilen.

Das könnt Ihr auf der Seite

http://www.bochum-tourismus.de/de/uebernachten/hotels-buchen.php tun.

 

Eventuell stehen in begrenztem Umfang Privatunterkünfte zur Verfügung.

 

Bei weiteren Fragen wendet Euch bitte an das Bundesbüro: bundesbuero@vvn-bda.de

Tel.: 030-55579083-2.

 

Axel Holz, Cornelia Kerth

Bundesvorsitzende